Mochima, 29.03.11

Mochima verfuegt ueber zwei Strassen, zwei Restaurants, drei Schnapslaeden, eine Tauchschule, ein paar weitere Geschaefte sowie etwa 500 Einwohner, die sich im wesentlichen auf vier Familien aufteilen. Anja ist mit dem Magen nicht so, also chillen wir den Vormittag ueber. Mittags fahren wir trotz verschiedener Warnungen ("Viel zu gefaehrlich fuer Gringos! Kriminalitaet! Hoechstens mit registriertem Taxi!") per Bus nach Cumana zum Shoppen. Gemessen an Anzahl und AUswahl der Geschaefte stehen Venezuelaner offenbar massiv auf: Hello Kitty, haessliche Damenunterwaesche, Plastiknippes fuers Handy, Zucker in allen nur denkbaren Darreichungsformen, falsche Fingernaegel, Soundsysteme fuer Fussballstadien, die dann ins Auto eingebaut werden, Pressschinken in Kanisterform, Pressjeans fuer Kanisterhintern, avantgardistische Teesorten und Silikon. Aktueller Stand: Gekaufte Paar Schuhe: 1.

Dachterasse unserer Posada

Mochima, 28.03.2011

Heute war ein bloeder Tag. Es ist zum ersten Mal was schief gegangen. Um 09:00 sollten wir Fluege von Cumana nach Caracas bestaetigt sowie Geld, das uns die Posada schuldet, bekommen. Der Chef hat sich aber bis 16:00 nicht blicken lassen, haben also einen ganzen Tag verloren. Der Plan war, mit dem Taxi nach Carupano reinzufahren, dann mit dem Bus nach Cumana, mit dem Taxi zu einem anderen Busbahnhof und mit einem Por Puesto (Anrufsammeljeep) weiter nach Mochima. Um die Zeit haette man aber moeglicherweise kein Por Puesto mehr gekriegt, die fahren halt erst los, wenn sie voll sind, und generell ungern im dunkeln. Haben dann fuer teures Geld ein Taxi fuer die ganze Strecke genommen. Der Fahrer hatte von seinen 25 Jahren mutmasslich 10 im Knast verbracht und sich geweigert, schneller als 120 zu fahren. Er hat sich aber auch geweigert, langsamer als 120 zu fahren, was gerade in geschlossenen Ortschaften zu interessanten Manoevern und Dauereinsatz von Hupe und Fernlicht fuehrte. Spannend wurd´s ab ca. 18:30, da wurd´s stockfinster, und Venezuelaner halten wenig von Fahrzeug- und gar nichts von Strassenbeleuchtung. Wir haben´s ueberlebt, wenn auch ein bis zwei Mal nur knapp. Mochima ist wunderschoen, so weit man das im Rahmen des allabendlichen Stromausfalls sagen kann. Unser Zimmer ist (jedenfalls bei Kerzenlicht) auch total schoen.

Carupano, 27.03.2011

Cornflakes zum Fruehstueck - nach einer Woche Ruehrei und Maniokfladen muss das mal erwaehnt werden.

Zwei Stunden Fahrt durch wunderschoene Berge zur Cueva del Guacharo. In der Theorie eine bizarre, Kilometer lange, von Humboldt entdeckte Tropfsteinhoehle mit einer endemischen Vogel(!)art. In der Praxis zwei Stunden durch Volgelscheisse waten und versuchen, vom Gestank nicht ohnmaechtig zu werden. Positiv: Keine Moskitos. Auch positiv: Ein Restaurant in einem nahe gelegenen Bergdorf produziert eigenen Kakaolikoer. Ausgiebig probiert *hicks*.

Carupano, 26.03.2011

Nix spannendes passiert heute. Die Strecke zwischen Maturin und Carupano ist wunderschoen. Leider auch hier alles voller Moskitos, Anja kommt aktuell auf 70 Stiche nur an den Beinen. Nebenan ist eine Hochzeit oder sowas - Schlaf wohl nicht vor morgen frueh, ausser einer der regelmaessigen Stromausfaelle stoppt die Bande.

Buja, 25.03.2011

Ein relaxter Tag im Dschungel. Tagsueber schwimmen im Orinoco,

abends eine romantische Bootsfahrt unter Sternen.