Caracas, 03.04.2011

Strandtag. Zeit, ein paar Betrachtungen über die Wesensart der Venezuelaner anzustellen. Natürlich bezogen auf eine kleine, nicht repräsentative Stichprobe: Der hauptstädtische Mittelstand.

Die Männchen: Fahren im Riesenjeep an den Strand, den kompletten Kofferraum mit Boxen ausgekleistert, beschallen die Umwelt mit Salsa und Kirmestechno und posen telefonierend in der Gegend rum.

Die Weibchen: Tragen telefonierend ihre Plastiktüten und -ärsche spazieren.

Beide Spezies konsumieren ab 09:00 entweder Bier oder stark überzuckende Softdrinks. Schön wäre, wenn das alles satirisch übersteigert wäre, aber genau so sieht's aus. Meterhohe Jeeps, Discolärm und Plastiktüten, wohin man nur schaut. Zwei Euro-Cent pro Liter Benzin, Machismo und ein mittelgesundes Faible für Schönheits-OPs. Das ist Venezuela-Nord, also die urbane Küstenregion. Südlich davon sieht's natürlich anders aus, da kämpfen flatschennasige Indios um's Überleben. Aber die Strände in Caracas sind geil. Wolkenloser Himmel und meterhohe Atlantikwellen. 

Na ja. Ab nach Hause dann mal - von 17:00 Ortszeit bis 02:00 Ortszeit unterwegs, plus 6.5h Differenz, macht 15.5h im sitzen und stehen, das übliche Gekotze. Dann den 03:31-Zug von Altona nach Bielefeld, 07:00 endlich da, Feierabendbier und Bett. Finalemente.